Baugesellschaft Oberkirch

Die Wohnblöcke an der Fernacher Höhe

Baujahr: 1972, 1979, 1980
Aktuelle Zahlen: 4 Gebäude, 88 Wohnungen, 6.668 m2 Wohnfläche, 10.228 m2 Grundfläche
Details: Zunächst entstehen die 2 mittleren Wohnblöcke. Einige Jahre später folgen die beiden äußeren Wohnblöcke.
Sanierung: Außensanierung, Betonsanierung (1994)
Vollwärmeschutz, Einbau neuer Fenster, Dachisolierung, Balkonsanierung,
Einbau neuer Heizung und Installation einer Solaranlage zur Warmwasserunterstützung (2009 – 2012)

Entwicklung und Veränderung 1974 bis 1983

Die Wohnungsnot der vergangenen Jahre ist offensichtlich behoben. Darunter hat die Städtische Wohnbaugesellschaft Mitte der 70er Jahre zu leiden. Hohe Zinsbelastungen und fehlende Einnahmen sorgen für eine finanziell angespannte Lage. Durch Mieterhöhungen kann ein Teil der steigenden Kosten abgefangen werden. Teilweise ist die schwierige Lage auch durch eine mangelnde Nachfrage nach Wohnungen bedingt. Allerdings zeichnet sich ab 1976 wieder eine Trendwende ab: Die Zinsen sinken, die Nachfrage nach Wohnraum und Wohneigentum steigt und die Lage entspannt sich deutlich. Zum einen ziehen viele Einwohner aus den Nachbargemeinden nach Oberkirch, zum anderen suchen die geburtenstarken Jahrgänge nach Wohnraum.
Im Herbst 1974 wird das Hochhaus an der Brügelmatt fertiggestellt. Ein Teil der Wohnungen wird für das Personal des Krankenhauses vermietet. Da der Verkauf der Eigentumswohnungen sehr schleppend vorangeht, soll überprüft werden, ob nicht ein Teil der Wohnungen vermietet werden kann. Der Verkauf der Eigentumswohnungen im Hochhaus an der Brügelmatt zieht sich über mehrere Jahre hin. 1976 werden drei Hausmeisterwohnungen bei den Hans-Furler-Schulen gebaut, die ein Jahr später bezugsfertig sind.
Im Jahr 1978 zeigt sich, dass die ersten Wohnblöcke an der Butschbacher Straße nicht mehr zeitgemäß ausgestattet sind. Sie werden daher modernisiert. Unter anderem werden die Wohnungen an eine neue Zentralheizung mit Warmwasserversorgung angeschlossen. Dadurch können im ersten Jahr nach der Sanierung 30 % der Heizkosten eingespart werden. Gleichzeitig werden die Gebäudehüllen mit einer Außenwärmedämmung versehen. Auch in anderen Gebäuden werden Maßnahmen zur Wärmedämmung vorgesehen – neben der Dämmung der Wände auch der Einbau von Isolierglasfenstern. Das Thema Modernisierung und Instandhaltung spielt immer wieder eine wichtige Rolle einerseits wegen steigender Energiekosten – man denke nur an die Ölkrise 1973 – andererseits zur Werterhaltung der unterschiedlichen Liegenschaften. 1980 sind bei der Städtischen Wohnbaugesellschaft 250 Familien als wohnungssuchend vermerkt, darunter 30 ausländische Familien. Bedingt durch Entwicklungen in Bund und Land müssen die Mieten erhöht werden. Im Rahmen der Gemeindereform in den 70er Jahren dehnt die Städtische Wohnbaugesellschaft ihr Engagement auf die Oberkircher Ortschaften aus. Sie erwirbt und modernisiert dort verschiedene Immobilien, die teilweise bis heute in ihrem Besitz sind.
1979 wird mit dem Bau eines weiteren Wohnblocks mit 26 Wohnungen und Garagengebäude an der Fernacher Höhe begonnen, der im August 1980 bezugsfertig ist. Zu Beginn der 80er Jahre betätigt sich die Städtische Wohnbaugesellschaft auch im Bereich Stadtsanierung. Zwischen der Apothekergasse und dem Südring werden 2 gewerbliche Einheiten erworben und das Gebäude Südring 6 erstellt. Hier entstehen im Rahmen einer Bauherrengemeinschaft Büroräume für das Arbeitsamt, 3 Arztpraxen und 5 Eigentumswohnungen. Andere Immobilien, wie das ehemalige Pfründnerhaus oder das „Fischer Eck“, werden abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Zum Jahresbeginn 1981 wird der Wohnungsbestand mit 39 Mietwohnungen von der 1926 gegründeten „Gemeinnützigen Baugenossenschaft Oberkirch e. G.“ im Rahmen einer unechten Verschmelzung an die Städtische Wohnbaugesellschaft übertragen. Dazu gehören deren Bestände an der Scheffelstraße und an der Butschbacher Straße. Ein bis 2 in Vollzeit beschäftigte Mitarbeiter übernehmen in dieser Dekade die kaufmännischen Aufgaben zur Unterstützung des nebenamtlichen Geschäftsführers Lothar Seiler. Mittlerweile kümmern sich 2 Hauswarte um die Unterhaltung und Pflege der Liegenschaften der Städtischen Wohnbaugesellschaft. Im Verlauf der Jahre verstärken eine Halbtagskraft sowie eine Reinigungskraft, die stundenweise angestellt wird, das Team.
1980 wird das Büro von der Adolf-Kolping-Straße 8 an die Oberdorfstraße 6 verlegt. Neben der Bau- und Unterhaltungstätigkeit gehört zu den Dienstleistungen der Städtischen Wohnbaugesellschaft auch die Verwaltung von Wohnungseigentümergemeinschaften.
Am 21. Oktober 1981 verstirbt Erwin Braun, Bürgermeister der Stadt Oberkirch und langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender der Städtischen Wohnbaugesellschaft. Mit der Gründung der Städtischen Wohnbaugesellschaft wollte er vor allen Dingen denen helfen, die „auf der Schattenseite des Lebens stehen“. Der neue Bürgermeister Willi Stächele wird zum 1. Dezember 1981 neuer Aufsichtsratsvorsitzender. 1973 errichtet die Städtische Baugesellschaft das Hochhaus an der Brügelmatt.