Spatenstich für drei Mehrfamilienhäuser in der Heimkehrerstraße in Oberkirch: von links Mario Fantoli (Statik), Markus Schenk (Architekt), Markus Huber (Geschäftsführer Rendler-Bau), Lothar Bächle (Sparkasse Offenburg-Ortenau), Peter Bercher (Geschäftsführer Städtische Baugesellschaft), Oberbürgermeister Matthias Braun, Thomas Schweiker (Architekt), Frank Lendowski (Gesellschafter Firma Koehler), Thomas Maier (Prokurist Städtische Baugesellschaft).
Es ist eine der größten Investitionen der Städtischen Baugesellschaft in den letzten 20 Jahren: Mit dem Bau von drei Mehrfamilienhäusern in der Heimkehrerstraße in Oberkirch soll bezahlbarer Wohnraum entstehen. Die 18 Wohnungen können in einem Jahr bezogen werden.
Der Bedarf nach kostengünstigem Wohnraum ist groß – auch in Oberkirch. Diesem Umstand will die Stadt mit dem Bau von drei Mehrfamilienhäusern Rechnung tragen, die jetzt in der Heimkehrerstraße entstehen. »Die Preise für Bauleistungen steigen so stark wie lange nicht mehr – gerade beim Neubau von Wohngebäuden«, sagte Oberbürgermeister Matthias Braun beim Spatenstich am 18. April 2018. Das habe auch Auswirkungen auf die Miethöhe. »Auch bei uns in Oberkirch sind die Mieten in den vergangenen Jahren stark gestiegen«, betonte Braun. Die Stadt habe sich Gedanken gemacht, »wie wir kostengünstiger bauen können und wir haben hier eine Vorgehensweise gefunden, die auch für weitere Projekte für die Schaffung von kostengünstigem Wohnraum Pate stehen kann«. Einfache Bauformen, Minimierung von Nebenflächen, Wiederholungen identischer Wohnungsgrundrissen, Einfachkonstruktionen sowie das Ausschöpfen möglicher Einsparpotenziale durch Vorfertigung – damit sei es gelungen, eine möglichst wirtschaftliche Gesamtlösung zu erzielen. Die Städtische Baugesellschaft darf sich als Bauherr über eine Landesförderung des Projekts freuen: 80 Prozent der Kosten – sie liegen bei insgesamt 4,4 Millionen Euro – werden als zinsloses Darlehen mit einer Laufzeit von 30 Jahren zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug besteht eine Mietpreis und Belegungsbindung durch Wohnberechtigungsbescheinigungen. Dass dieser Anreiz für private Investoren nicht ausreiche, war dem OB durchaus bewusst. Dennoch: »Durch kostengünstiges Bauen und zum anderen durch die öffentliche Förderung können wir die Wohnungen, die wir hier bauen, mit einer Kaltmiete von 6 Euro pro Quadratmeter-Wohnfläche anbieten und liegen damit 33 Prozent unter der ortsüblichen Vergleichsmiete für Neubau.« Alle drei Gebäude sind zudem an das Blockheizkraftwerk der Stadtwerke angeschlossen. Die 18 Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen haben von 78 bis 91 Quadratmetern. Sie sollen in einem Jahr bezogen werden können. »Am 1. Mai 2019 können die ersten Mieter einziehen«, versprach auch Markus Huber, Geschäftsführer der Rendler Bau GmbH, der der Städtischen Baugenossenschaft attestierte, den Auftrag noch rechtzeitig vergeben zu haben. Denn seither seien die Baupreise weiter stark gestiegen. Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen ist eine Aufgabe, die uns weiter beschäftigen wird«, unterstrich deshalb Architekt Thomas Schweiker. Kostengünstige Wohnungen fehlten am Markt in großem Umfang: »Das wird auch in Zukunft alles andere als eine einfache Herausforderung für alle Beteiligten.« Bild und Text: Rüdiger Keller